John’s Food and Wine im Chicagoer Lincoln Park bietet ein einzigartiges kulinarisches Erlebnis, das gehobene Bistroküche mit einem Fast-Casual-Ansatz verbindet. Die von den Köchen Adam McFarland und Thomas Rogers geführte Küche bietet eine ständig wechselnde Speisekarte mit französisch-amerikanisch inspirierten Gerichten, ergänzt durch eine beeindruckende Weinkarte, die vom Sommelier Jonas Bittencourt zusammengestellt wurde.
Das Bestellverfahren bei John’s Food and Wine unterscheidet sich von traditionellen Restaurants. Gäste bestellen ihr gesamtes Abendessen, einschließlich Weinempfehlungen, die über einen QR-Code und die Toast-App ausgewählt werden, auf einmal an einem Tablet. Während sich dieser optimierte Ansatz für einige gehetzt anfühlen mag, ermöglicht er es dem Küchenpersonal, sich auf die Zubereitung exquisiter Gerichte wie die seidige Hühnerlebermousse mit Quittenmostarda und den dekadenten Hummersalat mit geschmolzener Lauch-Aioli zu konzentrieren.
Das Fehlen von dedizierten Kellnern trägt zum Fast-Casual-Gefühl bei. Ein kleines Team kümmert sich effizient um alle Aspekte des Service, von der Bestellung bis zur Lieferung des Essens. Während ein 20-prozentiger Servicezuschlag automatisch enthalten ist, mag der Mangel an persönlicher Interaktion einige Gäste nach einem traditionelleren Esserlebnis sehnen lassen. Die Effizienz ermöglicht jedoch einen schnelleren Umsatz und sorgt auch zu Stoßzeiten für minimale Wartezeiten.
John’s Food and Wine befindet sich in den ehemaligen Räumlichkeiten von Nookies in der Halsted Street und bewahrt den Charme seines Vorgängers, während es moderne Elemente integriert. Die warme Beleuchtung, die cremefarbenen Wände und die Holzböden schaffen eine einladende Atmosphäre. Das schnelllebige Bestellsystem lässt jedoch wenig Zeit, um das Ambiente zu genießen.
Die Speisekarte von John’s Food and Wine bietet eine prägnante Auswahl an raffinierten Gerichten, die die kulinarische Expertise der Köche unter Beweis stellen. Zu den herausragenden Optionen gehören die handgemachten Pasta- und Fischgerichte, wie die in der Pfanne gebratenen Jakobsmuscheln mit Pastis-Creme und eingelegten Rosinen. Die Beef-Fat-Pommes sind trotz ihres Preises von 13 Dollar ein Muss und bieten eine Symphonie aus Texturen und Aromen. Ein kleiner Fehltritt war die übermäßig gesalzene Hühnerbrust in Brodo, die vielleicht besser zu einem zarteren Fisch gepasst hätte.
John’s Food and Wine bietet auch ein außergewöhnliches Weinprogramm mit einer häufig wechselnden Auswahl an offenen Weinen. Während die Option „was auch immer offen ist“ ein Überraschungsmoment bietet, könnte der Preis von 20 Dollar einige abschrecken. Die umfangreiche Weinkarte, die über die Toast-App zugänglich ist, bietet eine große Auswahl an Weinen, die zu den köstlichen Speisen passen. Die direkte Beratung durch den Sommelier kann das Weinerlebnis verbessern.
Letztendlich präsentiert John’s Food and Wine eine moderne Interpretation des Bistro-Erlebnisses. Der optimierte Bestellprozess und der Fokus auf hochwertige Speisen und Weine richten sich an einen modernen Gast. Während der Mangel an traditionellem Service nicht jedem gefallen mag, machen die Effizienz und der einzigartige Ansatz John’s Food and Wine zu einer bemerkenswerten Ergänzung der Chicagoer Gastronomieszene. Diejenigen, die ein konventionelleres Erlebnis suchen, können sich für die Sitzplätze an der Bar entscheiden, die eine persönlichere Interaktion ermöglichen.